Wildes Kräutersalz mit Quendel
August ist ein toller Monat um viele Kräuter zu ernten. Die Sonne ist richtig kräftig und die Pflanzen enthalten viele ätherische Öle, die sehr wertvoll sind. Also eine perfekte Zeit für uns, um viele Kräuter zu sammeln und für den Herbst und Winter zu konservieren. Eine sehr schmackhafte Art sie zu verarbeiten ist die Herstellung von Kräutersalzen. Das wilde Kräutersalz mit Quendel ist eine sehr aromatische Variante, die perfekt zu jeder Art von Fleisch passt.
Das weiße Gold ist für uns Menschen lebensnotwendig und kombiniert mit wertvollen Kräutern entsteht ein wertvolles Salz, dass unsere Speisen bereichert.
Salz wirkt so unscheinbar, ist aber dennoch so wichtig für uns. Wir Menschen brauchen es für unseren Organismus und wir sollen in etwa 3 bis 6 g täglich aufnehmen, da wir durch das Schwitzen und über unseren Harn Salz ausscheiden. Heutzutage nehmen wir aber durch unsere Nahrung fast zu viel auf, denn Salz steckt bereits in sehr vielen Lebensmittel drinnen. Hoher Blutdruck kann die Folge von zu viel Salz sein. Daher ist es wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Gerichte lieber selbst zubereiten, denn da kann man selbst entscheiden, wieviel man von dem weißen Gold verwenden möchte.
Ein Geschichte über das Salz
Aber so ganz ohne Salz würde es auch nicht gehen? Kennt ihr das Märchen der Salzprinz? Ach ich schwelge gerade in Kindheitserinnerungen 😉 Der Salzprinz ist der Sohn des Königs der Unterwelt und er verliebt sich unsterblich in die jüngste Tochter des Königs der Oberwelt. Der König der Unterwelt warnt seinen Sohn, dass die Menschen der Oberwelt das Salz nicht schätzen würden und es für selbstverständlich halten würden.
In der Zwischenzeit will der alte König seinen Thron an eine seiner Töchter vergeben und er will ihn an jene vergeben, die ihn am meisten liebe. So beschreiben die ersten beiden Töchter ihre Liebe zu ihrem Vater mit Gold und mit Edelsteinen bis die Jüngste Maruška vortritt und erklärt, dass das Kostbarste Salz sei, denn ohne Salz gäbe es kein Leben und sie somit ihren Vater so sehr liebe wie das Salz. Großes Gelächter tritt im königlichen Saal auf und keiner versteht, warum ein Gut, dass überall vorhanden ist so wertvoll sein soll.
Tja und dann kommt es wie es kommen muss, der König der Unterwelt legt über das Königreich der Oberwelt einen Fluch und alles Salz der Oberwelt verwandelt sich in Gold! Erst dann merken die Menschen wie wichtig das zuvor unscheinbar geglaubte Salz ist! Am Ende siegt natürlich die Liebe und alles wird gut 😉 Ein schönes Märchen – schaut es euch mal an, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt!
Quendel – der wilde Thymian
Nach einem kurzen Abstecher in Kindheitserinnerungen kommen wir wieder zurück zu unserem wilden Thymian – dem Quendel. Es ist ein kleiner, krautartiger Strauch, der gerne an sonnigen Wegrändern, Mauern oder Böschungen wächst. Er ist die heimische Variante des uns bekannten Thymians. Wenn ihr ihn findet, zerreibt ein paar Blätter – ihr werdet sofort den intensiven Duft riechen.
Der Quendel wirkt, wie der Thymian, besonders gut bei festsitzendem Schleim. Ein Tee hilft also bei Husten und Bronchitisleiden. Also wenn ihr welchen findet, könnt ihr ihn nicht nur für ein schmackhaftes Kräutersalz, sondern auch für einen Tee mitnehmen und trocknen.
Quendel kann man überall dort zur Würze verwenden, wo man auch den normalen Thymian verwenden würde. Er ist etwas milder und passt sehr gut zu Hühnergerichten, Fisch und Wild, aber auch sehr gut zu Gemüse und vor allem Kartoffeln.
Kräutersalz mit Quendel – was braucht ihr dazu?
- eine Tasse Quendelkraut (alternativ könnt ihr natürlich auch normalen Thymian verwenden)
- eine Tasse Salz
- Abrieb einer Biozitrone
- Mixer
- verschließbares Gefäß
- Backpapier
Ihr könnt natürlich jede Art von Salz verwenden. Es gibt viele verschiedene Arten wie zB Meersalz, Steinsalz, Himalaja Salz uvm. Ich verwende gerne Steinsalz oder auch Ur-Salz genannt, da es ein naturbelassenes, unjodiertes Salz ist.
Herstellung des Kräutersalzes
Das krautartige Quendelgewächs ist sehr faserig, daher kann man es nicht sehr gut zerkleinern. Es ist besser wenn man die Blüten und die Blätter von den Stielen entfernt und dann weiter verwendet.
In einen Mixer habe ich dann die Blätter und Blüten ganz fein zermahlen.
Anschließend gebt ihr das Salz zum zerkleinerten Quendel hinzu.
Beides gut durchmischen, sodass sich Salz und Quendel gut vermengen.
Von einer Bio-Zitrone noch die Schale abreiben und zum Salz-Quendel Gemisch hinzugeben.
Beides wieder gut vermengen und ihr werdet merken es duftet schon ganz großartig!
Das Kräuter-Zitronensalz in ein verschließbares Gefäß geben und zwei Tage gut durchziehen lassen. Danach das Salz auf ein mit Backpapier belegtes Backblech verteilen und 1-2 Tage bei Raumtemperatur gut durchtrocknen lassen. Dabei das Salz immer wieder wenden. Tja, und dann ist euer wildes Kräutersalz auch schon fertig und kann abgefüllt werden!
Ich mag so ein Kräutersalz auch gerne auf ein Butterbrot – da schmeckt man die Kräuter und das Salz wunderbar pur – ein Genuss!
Bei den schönen Sommertagen kann man das Salz auch schon bei der nächsten Grillfeier ausprobieren – ein gutes Steak gewürzt mit dem wilden Kräutersalz – mmmh mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen 🙂
Ich hoffe ich habe euch schon den Mund wässrig gemacht und wollt nun auch euer eigenes Kräutersalz machen? Man kann sich da ja auch wunderbar austoben – wer Quendel oder Thymian nicht so gerne mag, kann es ja zB mit Rosmarin mischen? Eurer Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt – ich wünsche euch wie immer viel Freude beim Nachmachen!
Alles Liebe und
Labels für das Kräutersalz von Freepic verwendet: Vintage Wedding Stickers