Wer von euch kennt Fruchtleder? Eine kleine, feine Nascherei!
Jetzt werdet ihr euch wohl fragen was Frucht und Leder gemeinsam haben? Und das soll man auch noch essen können? Ich kann euch verraten – das ist etwas ganz feines! Fruchtleder wird aus einem feinen Fruchtpüree gemacht und da es nach der Trocknungszeit eine lederartige Struktur aufweist wird es Fruchtleder genannt. Eine sehr leckere Nascherei, die jeden Fruchtgummi in den Schatten stellt.
Neugierig geworden? Dann kommt mit und ich zeige euch wie man es herstellt.

Fruchtleder – was ist das eigentlich?
Wie schon in der Einleitung geschrieben, besteht Fruchtleder aus einem Fruchtpüree, dass man bei niedriger Hitze lange Zeit trocknen lässt. Dafür eignet sich ein Dörrautomat sehr gut, aber man kann es auch im Backofen machen. Den Namen bekommt es gerne, weil es nach der Trocknungszeit ein lederartiges Aussehen bekommt.
Beim Dörren von Früchten wird das Wasser entzogen und somit wird das Obst sehr lange haltbar. Diese Methode gibt es schon sehr lange und wurde früher oft angewendet, um auch in der kalten Winterszeit etwas davon zu haben.
Tipp: bei uns wurden durch die schweren Unwetter viele Äpfel und Birnen durch den Hagel angeschlagen. Sie eignen sich jetzt oft nicht mehr zum Lagern. Einerseits kann man jetzt wunderbare Apfelgerichte (Apfeltarte, Apfelkompott oder – mus, etc) daraus machen. Oder man mixt einfach ein paar Früchte zusammen und macht Fruchtleder daraus! So macht man sie wieder haltbar und es schmeckt ganz wunderbar!
Vorteile von Fruchtleder
Es wird oft als die gesunde Variante von Fruchtgummis bezeichnet. Der Vorteil liegt beim Fruchtleder darin, dass wirklich nur Früchte und bei mir noch ein bisschen Honig darin verarbeitet ist. So hat man eine Süßigkeit, die keine zusätzlichen Konservierungs- oder Farbstoffe enthält. Es enthält den natürlichen Fruchtzucker und den vom Honig. Für die vegane Variante ersetzt man den Honig einfach mit einem anderen Süßungsmittel. Wie bei jeder Süßigkeit sollte man sie aber trotzdem in Maßen genießen – aber dies dafür ohne Reue 🙂
Fruchtleder selber machen – die Zutaten
Für Fruchtleder kann man ziemlich jede Art von Obst verwenden und gerne nach Lust und Laune zusammen mischen. Mit Gewürzen, Kokosraspeln oder anderen leckeren Zutaten kann man die süße Nascherei noch verfeinern. Damit die schöne Farbe von hellem Fruchtpüree erhalten bleibt, einfach ein bisschen Zitrone hinzugeben.

Mein Brombeere-Zwetschgen Fruchtleder
Für mein Fruchtleder habe ich folgende Zutaten verwendet:
- ca. 500g Brombeeren + Zwetschgen
- 2-3 Löffelchen Honig
- kleine Prise Zimt


Zubereitung des Fruchtleders
Zunächst schneidet man das Obst klein und mixt es zu einem feinen Püree. Bei Obst mit einer Schale braucht man entweder einen sehr guten Mixer, der diese auch zerkleinert oder man schält vorher die Frucht. Wer sich bei Brombeeren oder anderen Früchten an den kleinen Kernen stört, der sollte das Püree noch durch ein Passiersieb drücken, damit man sie entfernt. Mich stören sie nicht, daher habe ich sie drinnen lassen.

Im Anschluss den Honig und das Zimt hinzufügen und wieder gut vermischen.

Dann kann die Masse auf das Backblech oder im Dörrautomat auf eine spezielle Matte dünn aufgestrichen werden. Je dicker die Masse ist, desto länger braucht nachher das Fruchtleder zum Trocknen.

Im vorgeheizten Backofen lässt man das Fruchtpüree etwa 7-8 Stunden bei ca. 45° langsam trocknen. Am besten lässt man den Backofen ein kleines Stückchen offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Dabei immer wieder kontrollieren, ob das Fruchtleder schon fest geworden ist. Die Trocknungszeit kann auch von Frucht zu Frucht variieren, ebenso kann die Dicke aufgestrichenen Fruchtpürees die Zeit zum Trocknen beeinflussen. Meine Brombeer-Zwetschgen Mischung hat ca. 7,5 Stunden gebraucht, damit es wirklich trocken war. In einem Dörrautomat geht das natürlich komfortabler, aber so einen hatte ich jetzt für mein Fruchtleder nicht zur Verfügung.
Nach der Trocknungszeit sieht man sehr gut, wie es sich schön vom Backpapier lösen lässt und wie es eine lederartige Struktur aufweist.

Man kann es danach ganz einfach in Streifen schneiden und aufrollen oder man kann hier auch ruhig kreativ werden und hübsche Formen ausstechen 🙂

Zeit zum Genießen – eine leckere Nascherei
Jetzt habe ich noch ein paar Impressionen von meinem Fruchtleder für euch – ich hoffe ihr bekommt dabei schon richtig Lust es selbst ausprobieren zu wollen 😉

Für mich eine perfekte Art Obst zu konservieren und man hat noch ganz lange etwas davon. Nachdem das Wasser entzogen ist, wird das Fruchtleder bestimmt einige Wochen oder auch Monate halten – sofern es wirklich gut getrocknet ist und keine Feuchtigkeit mehr beinhaltet. Aber nachdem es so lecker ist, wird es vermutlich gar nicht so lange halten 🙂

Da die Trocknungszeit doch lange ist, muss man natürlich ein bisschen Geduld mit sich bringen – aber es zahlt sich auf jeden Fall aus!


Meine nächste Fruchtkombi wird Apfel-Birne-Banane sein – davon werde ich aber gleich mehr als nur ein Blech machen 🙂 Falls ihr schon mal Fruchtleder gemacht habt, welche Früchte und Kombinationen schmecken euch am besten? Wieder viel Freude beim Ausprobieren und Genießen! Alles Liebe &