Das Geheimnis der Königin von Ungarn und ihr Schönheitswasser
Habt ihr schon mal etwas von dem berühmten Ungarn Wasser gehört? Es gibt da eine schöne Geschichte dazu und zwar handelt es sich um eine Art Schönheitswasser der Königin von Ungarn. Man findet einige Rezepturen, die an dieses Schönheitsmittel angelehnt sind. Sie enthalten alle Rosmarin, welche quasi die Hauptzutat darstellt. Ich zeige euch heute meine abgewandelte Version als pflegende Schüttellotion.

Das Ungarn Wasser
Isabella von Polen, Königin von Ungarn lebte im 14. Jahrhundert. Und einer Legende nach, soll sie von einem Alchimisten ein Wässerchen gegen größere und kleinere Beschwerden im Alter bekommen haben. Aber dieses Elixier wirkte offenbar nicht nur gegen diverse Beschwerden, es verjüngte sie offenbar so sehr, dass sie im stolzen Alter von 70 Jahren, so frisch wirkte, dass sich ein junger Herzog in sie verliebte und um ihre Hand anhielt. Böse Zungen behaupten allerdings, dass er mehr hinter ihren Ländereien gewesen sei. Wer weiß, wer weiß. Aber der Mythos des Schönheitswässerchen ist trotzdem geblieben und das schauen wir uns heute ein bisschen näher an!
Jetzt fragt man sich natürlich, was in diesem Wässerchen so drinnen war? Die Hauptzutat war Rosmarin, welcher viele Antioxidantien enthält. Man weiß ja heutzutage dass sich diese Stoffe positiv auf unsere Gesundheit und Haut auswirken. Allerdings ein Wundermittel, wie in der Legende beschrieben, kann es natürlich nicht sein. Offenbar gab es damals schon gutes Marketing, denn bereits im 16. Jahrhundert gab es nach dieser Geschichte ein das königlich ungarische Wasser namens „Aqua Reginae Hungariae“ zu kaufen!

Der Rosmarin und die Schönheit
Die duftende Heilpflanze ist für unsere Haut auch wirklich ein Geschenk und darf ruhig näher betrachtet werden. Denn das wussten nicht nur die Menschen zur Zeit von Königin Isabella. Sondern auch schon die Damen der Antike. Denn damals wurde Aphrodite, die Göttin der Liebe mit dem Rosmarin verehrt. Bräute trugen damals einen Kopfschmuck aus Rosmarin, welcher die Frauen stärken und ihnen Fruchtbarkeit schenken sollte.
Die Inhaltsstoffe des Rosmarins sorgen in der Haut dafür, dass Kollagen und Elastin produziert werden. Beides sind Stoffe in unserer Haut, die für ein glattes Hautbild sorgen. Im Laufe der Zeit nimmt diese Produktion ab und so kann sie wieder stimuliert werden. Daher ist Rosmarin in der Hautpflege ein wunderbares Pflänzchen!

Meine Version des Ungarischen Wassers als Schüttellotion
Man findet viele verschiedene Versionen des Rezeptes und ich habe sie etwas abgewandelt, damit es besonders pflegend wird.
Alkoholischer Auszug mit Rosmarin:
Zunächst brauchen wir einen alkoholischen Auszug mit Rosmarin und anderen Pflanzen. Solltet ihr nicht alle haben, lasst sie einfach weg.
- 3-4 Zweige frischen Rosmarin
- 2-3 Zweige frische Pfefferminze
- 1 TL Lavendelblüten (frisch oder getrocknet)
- Schale einer halben Zitrone und einer halben Orange
- 100 ml Alkohol 70 Vol.-%*
Aus den Zutaten wird eine klassische Tinktur hergestellt:
- Zunächst die Kräuter und Blüten möglichst klein schneiden und in ein verschließbares Glas füllen.
- Die Zitrone und Orange gut waschen und die Schale ebenfalls zerkleinern und hinzugeben.
- Mit dem Alkohol übergießen und verschlossen etwa 14 Tage ziehen lassen.
- Anschließend durch ein feines Sieb abseihen.

Schüttellotion:
- 20g Mandelöl* oder Wildrosenöl*
- 5g Glycerin (optional)
- 30g Rosmarin Auszug (siehe Rezept Tinktur oben)
- 45g Rosenhydrolat*
- 2 Tropfen ätherisches Öl der Rose (optional)*
- 1 Tropfen ätherisches Karottensamenöl (optional)*
- Flasche mit Zerstäuber*
Schüttellotionen sind so einfach herzustellen:
- Ich fülle zuerst immer den Alkohol, in diesem Fall den Rosmarin-Auszug rein. Danach gebe ich die ätherische Öle hinzu und schüttle beides schon mal gut.
- Nach und nach kann man das Glycerin und das Rosenwasser dazugeben. Wenn ihr kein Glycerin verwenden möchtet, erhöht einfach das Hydrolat. Zum Schluss noch das Öl hinzugeben.
Da ich hier keinen Emulgator verwendet habe, verbindet sich das Öl nicht mit den wässrigen Zutaten. Daher vor einer Anwendung immer gut schütteln und dann erst auf das gereinigte Gesicht auftragen. Ich klopfe die Lotion dann sanft in die Haut ein.
Die Schüttellotion sollte innerhalb von 2 Monaten aufgebraucht werden.

Ich wünsche euch wieder viel Freude beim Herstellen dieser besonderen Schüttellotion, angelehnt an ein historisches Rezept!

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Hallo, liebe Unbekannte,
habe ungarisch Wasser angesetzt und beim Auftragen mit Rosenöl verdünnt.
Wann kann ich mich eincremen, gleich danach oder muß ich die Haut nach einiger Zeit erst abwaschen.
Danke für die Info
Hannelore Kühmayer
Hallo liebe Hannelore,
du kannst die Creme gerne gleich danach auftragen, das sollte gut funktionieren. DU brauchst das ungarisch Wasser nicht vorher abwaschen.
Ganz liebe Grüße und alles Lieb ezu dir,
Doris
Hallo Doris ?
Ich würde gerne die Tinktur ansetzen, habe aber nicht 40% Alkohol Zuhause …
Muss es ein 70%er sein, wegen der harten Struktur der Rosmarinblätter??
Kann ich den Rosmarin evtl klein hacken und damit dann doch den 40%igen verwenden oder kommen da zu wenig Inhaltsstoffe in die Tinktur??
Danke für deine Blogg und dein Buch, es macht sehr viel Freude beides zu lesen mit den vielen tollen Tipps und schönen Rezepten und genauso mit den wunderschönen Bildern!!
Viele Grüße,
Debby
Hallo liebe Debby,
vielen lieben Dank für deine liebe Nachricht!!
Den 70% habe ich genommen, damit die ätherischen Öle gut gelöst werden. Du kannst auch den 40% verwenden – es kann sein, dass dann nicht alle Stoffe gelöst werden, aber auch mit 40% wird es eine gute Tinktur werden 🙂
Ganz liebe Grüße und viel Freude beim Ausprobieren,
Doris
Schon wieder so ein toller Artikel???
Ich bin einfach begeistert von deinem Buch und von deinen Blogartikeln, kann mir kein Leben ohne Doris mehr vorstellen?
Kann ich diese Schüttellotion dann als Haupt Gesichtspflege verwenden, oder ist das dann zu wenig Pflege für eine reife Haut?
Ganz liebe Grüße
Dani
Hallo liebe Dani!
Oh vielen lieben Dank du Süße!!!
Ich würde die Pflege eher als Zusatzpflege sehen. Ich verwende die Schüttellotion gerne am Abend, da trage ich sie auf das gereinigte Gesicht auf und klopfe sie leicht ein und lasse sie einziehen. Danach gebe ich aber noch meine normale Creme aufs Gesicht. Aber es hängt auch ein bisschen von der Haut ab, jetzt kann man es nicht ganz pauschal sagen. Probier es einfach mal aus, wie es sich anfühlt, wenn du die Schüttellotion verwendest und ob du fühlst, dass deine Haut doch mehr braucht.
Ganz liebe Grüße zu dir,
Doris
Liebe Doris,
Vielen Dank für den schönen Artikel! Ich möchte die Schüttellotion sehr gern herstellen, nun ist es so, dass meine Haut keinen Alkohol verträgt. Gibt es eine Möglichkeit vorher den Alkohol aus der Tinktur „loszuwerden“ oder macht es das eher nur kaputt und macht keinen Sinn?
Ich freue mich über eine Antwort!
Viele Grüße,
Monika
Hallo liebe Monika,
das freut mich! Du könntest zB statt der Tinktur ein Rosmarinhydrolat verwenden – das wäre auch ganz wunderbar für die Haut. Dann am besten eine kleinere Menge herstellen und schnell verbrauchen, oder einen anderen Konservierer verwenden. Weil der Alkohol natürlich auch eine konservierende Wirkung hat. Aber das wäre eine ganz feine Variante ohne Alkohol 🙂
Ganz liebe Grüße zu dir,
Doris