Pink Gelee – süße Grüße aus dem Wald mit Springkraut
Ihr kennt bestimmt alle das Springkraut, das jetzt so schön rosa bis kräftig pinkfarben blüht? Es gedeiht sehr gut in Wäldern und an Bachufern. Das indische oder drüsige Springkraut ist keine heimische Pflanze unserer Gegend, sondern eine eingereiste Pflanze aus dem Himalaja Gebiet. Sie wurde bereits 1839 als eine Gartenpflanze zu uns nach Europa gebracht. Es vermehrt sich bei uns prächtig und die rasante Ausbreitung wird tlw. mit Sorge betrachtet, da es heimische Pflanzen verdrängt. Es gibt viele Diskussionen um diese eingereiste Pflanze und mancherorts wird sie auch vernichtet, damit sie sich nicht weiter ausbreiten kann. Aber es gibt auch eine eine andere Möglichkeit ihre Ausbreitung ein klein wenig zu verringern – wir verwenden einfach ihre Blüten für ein tolles Pink Gelee! Das indische Springkraut vermehrt sich über die Samen und wenn wir schon die Blüten verspeisen, kann sie sich nicht weiter verbreiten. Zugegeben, so viel Gelee können wir auch wieder nicht essen, um sie wirklich einzudämmen. Aber zumindest eine Möglichkeit ein bisschen Frieden mit dieser schönen Pflanze zu schließen.
Neophyten
Man hört immer von den sogenannten Neophyten, die problematisch für unsere heimischen Pflanzen sind. Von Neophyten spricht man von jenen Pflanzen, die nach 1492 zu uns nach Europa gekommen sind. In diesem Jahr entdeckte Christoph Kolumbus Amerika und der weltweite Warentransport nahm nach und nach zu. Aber zB auch Erdäpfel und Mais zählen zu den Neophyten – aber diese wären bei uns nicht mehr wegzudenken. Problematisch sind nur invasive Pflanzen, die sich zum Nachteil der einheimischen Pflanzen schnell und dauerhaft ausbreiten können.
Zu den invasiven Pflanzen zählen bei uns der besonders giftige Riesen-Bärenklau, kanadische Goldrute, Japanknöterich, Sommerflieder oder zB das indische Springkraut.
Indisches oder drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Die wunderschön blühende Pflanze wurde bereits vor vielen Jahren aus dem Himalaja Gebiet zu uns nach Europa gebracht und es fühlt sich ziemlich wohl bei uns. Es wurde in vielen Gärten angepflanzt und auch für die Imker war es eine gern gesehene Bienenweide, da die großen Blüten ein wahrer Bienenmagnet sind. Aber auch für Hummeln und andere Insekten ist die Pflanze wiederum ein Segen, da sie sehr viel Nektar produziert und lange bis in den Herbst hinein blüht. Für den einen Segen für den anderen der Niedergang – denn sie kann sich schnell ausbreiten und so Lebensraum von anderen heimischen Pflanzen einnehmen.
Auch bei uns im Wald wächst sie an einigen Stellen ziemlich wuchernd und oft sehe ich wie Menschen sie ausreißen. Da bin ich immer hin- und hergerissen, da mir einerseits das Herz weh tut, wenn jemand eine Pflanze so achtlos ausreißt und auf ihr herumtrampelt, aber andererseits muss sie natürlich eingedämmt werden, damit auch unsere Pflanzen noch wachsen können.
Im Netz findet man viele Meinungen dazu, von unbedingt eindämmen bis dahin, dass sie keine Gefahr ist. Was denkt ihr über dieses Thema?
Um der Pflanze trotzdem meine Achtung zu schenken, verwende ich ihre Blüten einfach zu einem wundervollen Gelee – das Rezept findet ihr gleich weiter unten. Das indische Springkraut vermehrt sich nur über die Samen – die man übrigens auch essen kann! Also das wäre noch eine zweite Möglichkeit sie zu verwenden. Ich habe sie noch nicht probiert, sollen aber sehr gut nussig schmecken.
Die frischen Blüten und Blattspitzen soll man nur in kleinen Mengen verwenden, da sie frisch in größeren Mengen leicht giftig sind. Daher wurde es tlw. auch als Brechmittel verwendet.
Pink Gelee Rezept
Für das Gelee aus den Blüten des Springkrauts braucht ihr folgende Zutaten:
- 100g Blüten (am besten die dunklen – ergeben eine wunderschöne Farbe)
- 1l Wasser
- 1kg Gelierzucker 1:1
- 1EL Weinsäure oder Zitronensäure
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Handvoll Kräuter wie zB Melisse und Zitronenverbene
- 1/2 Vanillestange
- 1-2 Nelken
Zubereitung des Pink Gelees
1. Schritt: Blüten gemeinsam mit den Kräutern, den Gewürzen, der aufgeschnittenen Zitrone und der Säure in eine Schüssel geben.
2. Schritt: Mit dem Wasser übergiessen und mit einem Geschirrtuch zudecken und über Nacht stehen lassen.
3. Schritt: Den bereits pink gefärbten Saft über ein Sieb in einen Topf abgießen.
4. Schritt: Gemeinsam mit dem Gelierzucker einige Minuten aufkochen lassen.
5. Schritt: Gelierprobe mit einem Löffel machen und Konsistenz prüfen.
6. Schritt: In die vorbereiteten Gläser abfüllen und verschließen.
Das wunderschöne Pink Gelee schmeckt ganz hervorragend auf einem frischen Brioche. Es hat einen leicht herben Geschmack – aber sehr gut und erinnert ein wenig an eine Orangenmarmelade.
Wer würde vermuten, dass man so eine Farbe auf ganz natürlichem Weg herstellen kann? Die dunklen Blüten des indischen Springkrauts färben sehr gut und zaubern eine bunte Palette auf unseren Frühstückstisch und bescheren einen tollen Geschmack.
Ich bin gespannt wie euch das Pink Gelee gefällt und ob ihr es auch nachmachen möchtet – habt noch einen wunderschönen Sonntag & alles Liebe,
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Liebe Doris,
das Gelee und der Sirup schmecken einfach herrlich.
Und die Farbe ist so toll.
Danke für deine Rezepte, und ich freue mich schon auf dein neues Buch.
Liebe Grüße Petra
Liebe Petra,
oh das freut mich riesig – ich finde die Farbe des Springkraut Gelees auch so genial! Lass es dir gut schmecken!
Liebe Grüße, Doris
Liebe Doris, ich bin zufällig über dein Rezept gestolpert und habe es in leicht abgewandelter Form ausprobiert: 50g Blüten (es hat zu regnen, eher schütten begonnen, als ich am sammeln war, da musste das reichen), 2 Handvoll Kräuter (Zitronenmelisse, Salbei, Thymian, Estragon, Colakraut, Minze), 1 Biozitrone, 4 Nelken, 1 Stück Zimtstange (Vanilleschoten waren aus bei mir zuhause), 500 ml Wasser, 250 ml Apfelsaft, 250 ml trockener Weißwein, 1 EL Zitronensäure, 1 Pkg. Gelierzucker 2:1. Das Ganze habe ich wie von dir beschrieben angesetzt und was soll ich sagen- der Geschmack ist wie der von Orangenpunsch vom Christkindlmarkt und die Farbe natürlich ein Hingucker! Beim nächsten Versuch werde ich in eins der Gläser noch essbaren Glitzer für meine Nichten (3 und 5) geben und so ein echtes Prinzessinnengelee herstellen! 😉
Hallo liebe Ramona,
ohhh deine Variante hört sich ganz fantastisch an! Ich finde es ja toll, dass man bei all den Rezepten kreativ sein kann und seine persönliche Note einfließen lassen kann! Die Farbe finde ich auch immer wieder fantastisch! Und dein Prinzessinnengelee würde wohl razfaz aufgegessen werden!
Alles Liebe zu dir und weiterhin viel Freude beim Kreativ-Sein,
Doris
Hallo Doris,
Gelee habe ich noch nicht versucht, aber die Samen schmecken lecker nussig und können gut getrocknet werden.
Liebe Grüße vom Bodensee
Petra
Liebe Petra,
das stimmt, die Samen schmecken auch sehr sehr gut – ich habe auch schon viele gesammelt und getrocknet 🙂
Ganz liebe Grüße zu dir zurück,
Doris
Hallo Doris
Ich habe das Gelee ausprobiert und muss sagen es ist super lecker. Nicht zu süß und die Farbe toll. Die Kinder sind auch ganz begeistert.
Danke für die Idee.
Herzliche Grüße Andrea
Liebe Andrea,
das freut mich riesig, dass es gut gelungen ist und auch der ganzen Familie schmeckt!! Dann weiterhin noch ganz viel Freude und lasst es euch gut schmecken!
Alles Liebe zu dir,
Doris
Hallo,
Du hast geschrieben, dass die frischen Blüten auch als Brechmittel verwendet wurden. Wie sieht ist mit dieser Wirkung bei der Marmelade aus? Können Kinder oder empfindliche Menschen diese trotzdem essen?
Hallo liebe Dani,
beim Springkraut sind vor allem die frischen Blätter leicht giftig und können in größeren Mengen Brechreiz auslösen. Die Blüten werden für das Gelee nicht frisch verzehrt, sondern auch noch aufgekocht und verarbeitet, daher sollten sie kein Problem darstellen.
Alles Liebe zu dir, Doris
Hallo Doris!
Die Farbe ist wirklich sensationell! Bei uns wächst diese Pflanze auch entlang der Spazierwege. In den letzten Jahren konnte sie allerdings schon recht gut reduziert werden. Für Gelee wäre allerdings noch genug da 😉
Danke für das interessante Rezept!
lg
Maria
Liebe Maria,
ja ich war auch total begeistert von dieser Farbe! Bei uns wächst sie aktuell noch ganz gut – aber man merkt auch schon langsam, dass sie dezimiert wird! Gelee könnte ich zur Genüge machen 😉
Alles Liebe zu dir,
Doris