Maiwipferl Gelee selber machen
Was für ein Traumtag heute! Nach dem vielen Regen zu Pfingsten ist der Sonnenschein nun wirklich eine Wohltat. Wenn ich so in die Ferne blicke, sehe ich wunderbare grüne Wiesen, Bienen und Hummeln fliegen emsig umher. Die Kühe grasen gemütlich und der Wald zeigt gerade ganz viele verschiedene Grüntöne. Aber nicht nur die Laubbäume haben ein neues Gewand bekommen und leuchten hellgrün heraus, auch die Nadelbäume wachsen und zeigen ihre frischen Wipferl. Man sagt bei uns auch die „Maiwipferl“. Aus diesen frischen Maiwipferln kann man viele gesunde Sachen machen, wie zB einen Fichtenwipfel-Sirup oder ein Maiwipferl Gelee das frisch, fruchtig, mit einer leicht herben Note den Geschmack des Waldes einfängt.
Wie man so ein Maiwipferl Gelee selber machen kann zeige ich euch heute Schritt für Schritt. Eine ganz spezielle Köstlichkeit, die die Kraft der Bäume einfängt.

Maiwipferl – was macht sie so besonders?
Im Mai erleben Tannen und Fichten einen Wachstumsschub und die typischen grünen, kleinen Wipferl sprießen an den Enden der Äste heraus. Diese jungen, frischen Triebe enthalten viele wertvolle ätherische Öle, Tanine, Harze und besonders viel Vitamin C. Durch ihre antiseptische Wirkung wirken sie krankmachenden Bakterien entgegen und helfen so, wenn sich bei uns eine Erkältung ankündigt. Der Fichtenwipfelsirup wird sehr geschätzt bei starkem Husten, weil er den Abtransport von Schleim fördert.

Respektvoller Umgang mit den Schätzen der Natur
Die Maiwipferl sind das Wachstum des Baumes – wenn man sie also pflückt, schädigt man in gewisser Weise den Baum. Daher muss man absolut respektvoll mit diesem Geschenk der Natur umgehen und jeweils nur 2-3 Wipferl pro Ast pflücken. Pflückt auch immer nur soviel ihr wirklich braucht und geht sorgsam damit um!

Tannenwipferl oder Fichtenwipferl?
Auf dem Bild seht ihr den Unterschied zwischen Tannen- und Fichtenwipferl. Die Tannenwipferl sind breit auseinandergefächert, während die Nadeln der Fichtenwipferl noch dicht beieinander liegen. Für das Gelee könnt ihr beide Wipferl verwenden, beim typischen Fichtenwipfelsirup verwendet man normalerweise nur die Fichtenwipferl.

Maiwipferl Gelee selber machen – was braucht ihr dazu?
Zunächst dürft ihr einen schönen Spaziergang durch den herrlich duftenden Wald machen – plant etwas an Zeit ein und pflückt, wie bereits oben erwähnt, wirklich nur ein paar Wipferl pro Baum, damit ihr die Bäume nicht schädigt!
- 200 g Fichten- und/oder Tannenwipferl
- 400 ml Wasser
- Gelierzucker
- Menge je nach Art des Gelierzuckers anpassen
- ich habe einen Gelierzucker 1:1 verwendet und habe bei 400 ml auch 400 g Gelierzucker verwendet
- 1 Biozitrone

Zubereitung des Maiwipferl Gelees
Zunächst gebt ihr die Maiwipferl in einen Topf und übergiesst sie mit dem Wasser.

Das Wasser bringt ihr dann zum Aufkochen und lasst es ca. 10 Minuten köcheln. Danach die Temperatur zurückdrehen und weitere 30 Minuten sanft simmern lassen. Anschließend nehmt ihr den Sud vom Herd und lasst ihn über die Nacht stehen, damit er gut nachziehen kann.

Am nächsten Tag seiht ihr den Sud ab und zurück bleiben die ausgekochten Maiwipferl.

Der abgeseihte Sud riecht schon gut nach Wald und darf nun weiterverarbeitet werden. Gebt den Gelierzucker und den Saft der Zitrone hinzu und kocht das Wipferl-Wasser wieder auf und lasst es ein paar Minuten sanft köcheln. Am besten macht ihr eine Gelierprobe, ob das Gelee schon die richtige Konsistenz hat. Dazu gebt ihr einen kleinen Klecks des Gelees auf einen Teller und stellt es kurz in den Kühlschrank. Wenn es dann schon fest genug ist, könnt ihr das Gelee in die Gläser abfüllen und verschließen. Sollte es noch nicht fest genug sein, einfach noch etwas länger kochen lassen.

Danach das Gelee noch am besten beschriften und schon ist es fertig. Als köstlicher und absolut spezieller Frühlingsbrotaufstrich wird er euch mit Sicherheit munden!

Das Maiwipferl Gelee ist auf jeden Fall auch ein schönes Mitbringsel, da viele Leute es gar nicht kennen und immer überrascht sind, was man aus den Wipferl alles machen kann.


Maiwipferl Gelee selber machen ist gar nicht schwer und macht so viel Freude und Genuss! Euch wünsche ich wie immer viel Spaß beim Nachmachen und genießt heute noch den wunderbaren Tag!
Hallo Doris,
Normaler Haushaltszucker funktioniert hier auch, man muss nur ca. 1kg zu einem halben Liter Wasser geben dann geliert der Zucker zu einer Art honigartigen Masse und es bekommt auch die gleiche Farbe. Einfach beim kochen beobachten und wenn die Farbe von Honig erreicht ist Gelierprobe machen und heiß abfüllen. Aber Achtung, nicht zu dunkel werden lassen, wenn die Masse mal die Farbe von Waldhonig angenommen hat wird sie zu zäh.
Hallo HaMiKo,
vielen lieben Dank für den Tipp – das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren – hört sich gut an!
Ganz liebe Grüße,
Doris
Warum ist das Gelee beim Einkochen (wie am Foto) so hell und dann als fertiges Produkt so „honigfarben“ = dunkel?
Bei mir ist es eben hell geblieben … 2 Gläser hab ich rausgebracht, eines schenke ich einer lieben Freundin zu ihrem Geburtstag mit lauter selbstgemachten Produkten und das zweite Glas behalte ich mir selbst.
Hast Du – außer dem Wipferl-Gelee – sonst noch etwas aus Wipferl gemacht?
Mich würden da mehr als nur das eine Rezept interessieren …
Liebe Grüße
Rotina
Hallo liebe Rotina,
ich glaube es sieht auf den Fotos dunkler aus, als was es ist. Es war schon etwas dunkler als ich die Fotos gemacht habe. Also das passt wunderbar wenn es heller ist.
Ich hoffe das Geschenk ist gut angekommen?
Ich mache sehr sehr gerne den Hustensaft – hier habe ich 2 Rezepte am Blog – Maipwipferl Sirup und nochmal mit Thymian und Spitzwegerich. Ansonsten schmecken sie sehr gut, wenn man die frischen Wipferl mit Schokolade überzieht – herrlich!
Alles Liebe zu dir,
Doris
Super Anleitung, danke! Hat bestens geklappt. Kann man denn mit dem Maiwipferl-Abfall auch was machen?
Liebe Franziska,
das freut mich riesig!! Hmm das ist eine gut Frage, ich habe die Reste bisher immer wieder in den Wald zurück gebracht. Ich muss mal überlegen, ob mir hierzu noch eine bessere Möglichkeit einfällt!
Ganz liebe Grüße zu dir,
Doris
Hallo Doris!
Maiwipferl-Gelee? Davon habe ich ja noch niemals nicht gehört… Klingt aber nach etwas, was mir schmecken könnte 😉 Vielleicht probiere ich es mal aus – wenn ich es schaffe in die Wipfel zu steigen.
Vielen Dank für das Rezept und wir lesen uns!
GLG Johanna
Liebe Johanna,
ja das Maiwipferl Gelee ist auch gar nicht so bekannt, aber soooo lecker 🙂
Bis ganz bald & alles Liebe zu Dir,
Doris