Leckeres Quittenbrot selber machen
Jetzt kommt bald die Zeit von süßen Keksen und leckeren kleinen Verführungen, aber kennt ihr auch schon Quittenbrot oder Quittenkonfekt? Es wird aus dem Mus der Quitte gemacht und schmeck ganz wunderbar. Ein kleine Süßigkeit mit besonderem Geschmack – daher zeige ich euch heute wie man Quittenbrot selber machen kann.
Quitten sind fast vergessene Früchte, die aber sehr gesund sind und vielfältig einsetzbar sind. Ihr aromatischer Geschmack verwandelt unser Quittenbrot in kleine Leckereien, die sich auch toll zum Verschenken eignen.
Die Quitte
Die Quitten hängen im Herbst wunderschön goldgelb leuchtend an den Bäumen – sie sind eine der letzten Früchte, die im Herbst geerntet werden. Leider ist die Quitte ein bisschen in Vergessenheit geraten, aber sie bekommt in den letzten Jahren wieder vermehrt Aufmerksamkeit.
Ich habe das Glück, dass meine Eltern einen Quittenbaum haben, der auch immer reichlich Früchte trägt. Man kann leider nicht in sie reinbeißen wie in einen frischen Apfel – dafür sind sie einfach zu fest und zu holzig. Verarbeitet man sie aber zu Marmeladen, Gelee oder Kompott, schmecken sie einfach fantastisch – es ist wirklich ein Genuss!
Inhaltsstoffe und Wirkung der Quitte
Früher waren Quitten in Mitteleuropa wichtige Früchte und auch Hildegard von Bingen schwärmte von ihnen, aber sie wurden von Apfel- und Birnensorten verdrängt. Dabei enthalten sie viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe und Spurenelemente. Aber auch Vitamine, wie zB Vitamin A und C, sowie Folsäure und vieles mehr…
Für die Verdauung ist die Quitte sehr hilfreich, da sie viele Ballaststoffe, Gerbstoffe und Schleimstoffe enthält. Diese Schleimstoffe wirken bei Erkältungen, vor allem bei Halsentzündungen sehr gut!
Weiters enthalten sie viel Pektin, das Schadstoffe bindet und so den Körper beim Entgiften unterstützt.
Quittenkerne
Und das schöne bei der Quitte ist – wir können bis aufs Gehäuse wirklich alles verwenden! Sogar die Quittenkerne sind etwas besonderes, denn sie enthalten besonders viele Schleimstoffe und wie schon oben beschrieben, sind diese hilfreich bei Husten.
Wenn man sie trocknet können die Kerne wie Hustenbonbons gelutscht werden – einfacher geht es nicht oder? Nur Vorsicht – die Kerne dürfen nicht zerkaut werden:
Quittenkerne enthalten im Inneren Blausäure, die giftig ist! Daher darf man sie nicht zerkauen, sondern nur lutschen. Für Kinder sind sie daher nicht geeignet!
Aber man kann sich den Schleim auch in der Kosmetik zu Nutze machen – wie genau, das zeige ich euch bald!
Quittenbrot selber machen
Zutaten für das Quittenbrot
Diese Zutaten ergeben ca. 2 Bleche mit Quittenbrot:
- 2 kg Quitten
- 1,5 kg brauner Zucker
- 2 Vanilleschoten
- 1 TL ganze Nelken
- 1 TL Galgantpulver
- 1 Bio Zitrone
- Staubzucker oder Kokosflocken zum Bestreuen
Zubereitung des Quittenbrots
Als erstes müssen die Quitten gewaschen und trockengerieben werden. Quitten sind zum Schutz mit einem leichten Flaum überzogen, den wir aber wegrubbeln.
Danach werden die Quitten geteilt und das Gehäuse rausgenommen – die Quittenkerne können, wie oben beschrieben, weiterverwendet werden – da werde ich euch bald zeigen, was ihr daraus machen könnt. Die Hälften in grobe Stücke schneiden und in einen Topf geben.
Den Topf mit den geschnittenen Quitten mit Wasser auffüllen, sodass die Früchte schön bedeckt sind. Den Saft der Zitrone, die Nelken und die aufgeschlitzten Vanilleschoten ebenfalls hinzugeben. Die Quitten etwa 45 Minuten weich kochen.
Sind die Quitten schön weich, werden sie abgeseiht. Stellt euch einen Topf darunter, damit ihr den schmackhaften Saft auffangen könnt. Wie ihr daraus ein schönes Quittengelee macht, zeige ich euch bald. Wie ihr seht, verwenden wir wirklich alles! Die Vanilleschote nochmal auskratzen und zu den Quitten hinzugeben, die Nelken geben wir weg. Danach werden sie fein püriert und durch ein Sieb passiert.
Im Anschluss wird das Mus nochmal eingekocht, bis es richtig schön fest ist. Jetzt ist der Zeitpunkt, um den Zucker und das Galgantpulver unterzumischen. Das erfordert ein wenig Zeit und auch Geduld, denn es muss immer gerührt werden. Seid vorsichtig dabei, denn das Mus wirft gerne Blasen und spritzt – das tut weh – ich spreche aus eigener Erfahrung 😉 Bei mir war es nach ca. 45 Minuten soweit, dass es fest genug war.
Dann darf es auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gestrichen werden, es sollte in etwa 1 cm dick sein. Das Quittenbrot darf jetzt einige Tage trocknen – die Trocknungszeit hängt davon ab, wieviel Feuchtigkeit noch im Mus drinnen ist. Es sollte zum Schluss eine weiche, aber schon feste Konsistenz haben – so leicht gummiartig.
Wer nicht so lange warten möchte, kann das Quittenbrot auch im Ofen, bei ca. 60 Grad einige Stunden trocknen lassen.
Zum Schluss schneidet das Quittenbrot in kleine Stücke und bestreut es mit Staubzucker oder Kokosflocken. Am besten lagert ihr die kleinen süßen Happen in verschließbaren Dosen und mit einem Backpapier als Zwischenschicht, sodass sie euch nicht zusammenkleben.
Ein feiner Genuss, der perfekt für die vorweihnachtliche Zeit passt und auch als kleines Geschenk viel Freude macht!
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen und bald gibt es das Rezept für das Quittengelee und ich werde euch noch zeigen was man mit den Quittenkernen machen kann!
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