Klassiker der Hausapotheke – Ringelblumensalbe, die Wundheilerin
Die Ringelblume ist einfach ein Klassiker und ist in vielen Gärten zu finden. Ein Bauerngarten ohne Ringelblume ist nicht vorstellbar und das hat schon so seine Gründe. Sie ist nämlich eine wahre Wundheilerin und noch dazu erfreut sie uns den ganzen Sommer mit ihren orange-roten Blüten. Darum wird sie auch Sonnenbraut genannt! Aber sie sieht nicht nur hübsch aus, sondern ihr heilende Wirkung bei Wunden ist gut erforscht und anerkannt. Die Ringelblumensalbe darf in keiner Hausapotheke fehlen und ist das Mittel der Wahl bei Wunden.
Die Ringelblume (Calendula officinalis)
Wusstet ihr, dass, wenn sich die Blüten der Ringelblume nicht bis sieben Uhr morgens geöffnet haben, mit Regen zu rechnen ist? Sie liebt die Sonne und zeigt sich eben nur, wenn diese auch zu erwarten ist! Sie wird nicht nur zu Heilzwecken verwendet, sie kann auch kulinarisch eingesetzt werden. Die jungen Blätter schmecken leicht würzig und die Blütenblätter geben einem Wildkräutersalat einen besonders schönen Farbtupfer!
Tipp: auch in einer Kräuterbutter sind die wunderschönen Blätter ein absoluter Hingucker.
Heilwirkung der Ringelblume
Bei uns zählt sie bestimmt zu einer der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Sie wurde intensiv untersucht und ihre Heilwirkung wurde von der Kommission E bestätigt. Am häufigsten wird sie äußerlich zur Wundheilung eingesetzt.
Inhaltsstoffe der Ringelblume:
- Bitterstoffe
- Carotinoide
- Flavonoide
- mehrwertige Alkohole
- Saponine
- ätherisches Öl, uvm.
Mithilfe der vielen wertvollen Inhaltsstoffen wirkt die Calendula wundheilend, entzündungshemmend, blutreinigend, antiseptisch, krampflösend uvm.
Als Klassiker der Hausapotheke kann sie einfach so vielseitig eingesetzt werden. Zur Ringelblumensalbe verarbeitet oder als Tee getrunken hilft sie bei vielen kleineren und größeren Beschwerden:
Anwendungsgebiete der Ringelblumensalbe
- Wunden
- Verbrennungen
- Warzen
- Schwellungen
- Ekzeme und Geschwüre
- Hühneraugen
- Ausschlägen
- Sonnenbrand, uvm.
Innerliche Anwendung zB als Tee
- Wechseljahresbeschwerden
- Menstruationsbeschwerden
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- PMS Beschwerden
- Magenkrämpfe
- Fieber
- Grippe
- Darmprobleme
- Wurmbefall, uvm.
Falls ihr auch Ringelblumen angepflanzt habt – erntet noch die wunderschönen Blüten und verarbeitet sie zu einem Ringelblumenöl oder trocknet sie für eine spätere Verarbeitung!
Ölauszug mit Ringelblumen und Schafgarbe
Um eine Ringelblumensalbe herstellen zu können, muss zunächst ein Ringelblumenauszug gemacht werden. Dazu habe ich folgende Zutaten verwendet:
- 200ml Bio-Öl (zB Sonnenblumenöl)
- 2 Handvoll Ringelblumenblüten
- 1 kleine Handvoll Schafgarbenblüten oder auch Kamille (optional)
- Alkohol zum Desinfizieren
Ich kombiniere die Ringelblume gerne mit der Schafgarbe, da beide sehr kräftige und wundheilende Pflanzen sind! Aber auch die Kamille würde sich hier gut eignen! Natürlich könnt ihr auch einen Ringelblumenauszug pur machen.
Bevor ihr startet – bitte desinfiziert alle eure Werkzeuge und Behälter. Umso sauberer gearbeitet wird, umso länger wird euch das Öl halten!
Ich habe diesmal einen Warmauszug gewählt und erwärme dazu das Öl. Aber bitte Vorsicht, es soll nicht zu heiß werden! Die Blüten werden in das Öl gegeben und ich lasse die Blüten mindestens eine Stunde lang ziehen. Oft mache ich das abends und lasse danach das Öl mit den Blüten abkühlen. Mit einem Tuch bedeckt lasse ich es über nach ziehen und erwärme es am nächsten Tag nochmal. Dann dürfen die Blüten nochmal für eine halbe Stunde in dem warmen Ölbad bleiben, bis sie dann durch ein feines Sieb abgeseiht werden.
Falls ihr das Auszugsöl noch nicht gleich weiterverwenden möchtet, lasst es zunächst abkühlen. Danach könnt ihr es in dunkle Flaschen füllen und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten. Nicht vergessen – immer beschriften!
In meinem kleinen Salbenöfchen ist es ein Genuss Ölauszüge und Salben herzustellen. Ich hatte ihn schon vor längerer Zeit entdeckt und ihn mir endlich gegönnt 🙂 Es ist einfach entspannend und man kann sich auf die Tätigkeit voll und ganz einlassen! Vor allem ist man auf keine Stromquelle angewiesen und kann es überall dort machen, wo man Lust und Laune hat!
Die Ringelblumensalbe – das Rezept
Für meine Ringelblumensalbe braucht ihr folgende Zutaten/Materialien:
- 150ml Ringelblumenölauszug (siehe oben)
- 1TL Wollwachs
- 15g Bienenwachs
- ätherische Öle (optional) – zB 8 Tropfen Kamille & 8 Tropfen Benzoe Siam
- Alkohol zum Desinfizieren
- Glas zum Abfüllen
- event. noch einen kleinen Mixer
Als ersten Schritt desinfiziert alle eure Werkzeuge und Behälter. Im Anschluss wiegt euch alle Zutaten ab und gebt sie in ein feuerfestes Glas oder einen anderen Behälter. Danach schmelzt das Lanolin und das Bienenwachs langsam. Rührt alles gut um. Ich lasse die Mischung dann abkühlen, bis sie schon leicht fest wird. Also wartet noch mit dem Abfüllen.
In der Zwischenzeit könnt ihr ja zB nette Etiketten oder Anhänger basteln 🙂
Wenn die Salbe schon fast abgekühlt ist, mixe ich sie nochmal mit einem kleinen Milchaufschäumer. So bekommt sie eine ganz feine Textur! Jetzt gebe ich auch noch die ätherischen Öle dazu – aber die müsst ihr nicht unbedingt verwenden. Danach kann die Salbe abgefüllt werden.
Ein paar Impressionen
Irgendwie war ich im Fotorausch – ich konnte mich nicht entscheiden, was wohl das beste Bild ist. Daher bekommt ihr sie jetzt alle zu sehen 😉
Wie ihr seht, ist die Salbe wirklich einfach herzustellen! Und sie sollte auch in keiner Hausapotheke fehlen!
Da wir keine wasserhältigen Inhaltsstoffe verwenden sollte die Salbe 6-8 Monate halten. Aber Hygiene ist natürlich wichtig und umso sauberer gearbeitet wird, umso länger hält das Produkt.
Ich hoffe ich konnte euch anregen wieder etwas für eure Hausapotheke selber zu machen? Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen,
P.S. Falls euch das Salbenöfchen auch so gut gefällt wie mir – das gibt es bei der lieben Sabine von Loam und Kräutl
Literatur:
Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen – Anwendung – Therapie von Ursel Bühring
Die Kräuter in meinem Garten von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger
Der Beitrag ist auch zu sehen auf Create in Austria und bei einfach.nachhaltig.besser.leben