Wer schon mal eine Migräneattacke erlebt hat, der weiß wie schmerzvoll das ist. Man kann sie nicht kontrollieren, sie kommt und geht wie sie will. Und in dieser Zeit ist man quasi außer Gefecht gesetzt. Ich kenne sie leider auch nur zu gut und ich weiß wie schmerzhaft sie ist. Wenn einem schier die Luft wegbleibt wenn einem der Schmerz überrollt – es ist wirklich nicht schön. Bei mir kam dann auch noch eine Aura dazu – das kann man sich wie Lichtblitze oder wie einen Zackenkranz vor dem Auge vorstellen. Bei mir war es vor 2 Jahren sehr intensiv, eine Zeit wo ich viel Stress hatte – ich habe dann viel in meinem Leben umgestellt und dann ging es langsam besser. Aber ich bin seither sehr lichtempfindlich, was mich aber immer daran erinnert, dass ich auf mich Acht geben muss. Aber viele Menschen haben nicht das Glück, dass die Migräne wieder verschwindet, daher habe ich mich intensiver mit dem wundervollen Mutterkraut auseinandergesetzt. Es ist schon in einigen Studien belegt, dass es als Prophylaxe bei Migräne hilft. Wenn die Migräne schon da ist, hilft sie leider nicht mehr, daher wird sie zur Vorbeugung empfohlen!

Migräne vorbeugen mit Mutterkraut
Migräne vorbeugen mit Mutterkraut

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Diese hübsche Pflanze wird auch Mutterkamille, Frauenminze, Hemdknöpferl oder Fieberkraut genannt. Es ist ein tolles Frauenkraut und wird schon seit jeher bei Fieber und Kopfschmerzen verwendet. Bei uns ist es irgendwie ein bisschen in Vergessenheit geraten, denn sooft hört man von dem tollen Kraut nicht mehr. In Gärten ist es zwar hin und wieder anzutreffen, aber kaum jemand kennt seine Heilwirkung. Und es hat weit mehr verdient, als nur ein schönes Blümchen im Blumenstrauß zu sein!

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)
Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Eigenschaften des Mutterkrauts

Das Frauenkraut

Der Name Mutterkraut sagt eigentlich schon sehr viel aus – es ist ein Kraut der Frauen. Und zwar hat es eine regulierende Wirkung auf den Menstruationszyklus, es fördert den Eisprung und bei Krämpfen während der Regel wirkt es krampflösend.

Da es die Gebärmutter anregt wird es ebenfalls in der Geburtshilfe verwendet, es stärkt die Gebärmutter und unnötige Verkrampfungen werden gelöst. Es wurde aber auch schon missbräuchlich verwendet um eine Schwangerschaft abzubrechen, denn die anregende Wirkung auf die Gebärmutter kann auch abortiv wirken.

Achtung: Durch die anregende Wirkung auf die Gebärmutter in der Schwangerschaft nicht einnehmen und bei der Geburtsvorbereitung immer mit einem Arzt oder Hebamme abklären!

Aber auch bei den typischen Wechseljahrsbeschwerden kann es hormonell ausgleichend wirken und heilend für uns Frauen sein.

Eigenschaften Mutterkraut
Eigenschaften Mutterkraut

Andere Einsatzgebiete

Es scheint als ob das Mutterkraut ein Tausendsassa wäre, denn auch bei Husten und Fieber kann es verwendet werden – es heißt wohl nicht umsonst in England „feverfew“!

Gerade jetzt, wo uns die Insekten gut plagen und die lästigen Einstiche jucken, kann man die Mutterkraut-Tinktur auftragen und es wird schnell Erleichterung eintreten.

Mit einem starken Sud des Mutterkrauts kann man auch Blattläuse auf natürliche Weise vertreiben. Man muss die Behandlung aber mehrmals anwenden, damit sie auch wirkt.

Achtung: Das Mutterkraut gehört zur Familie der Korbblütler – daher bei einer Allergie gegen Korbblütler aufpassen!

Wie kann Mutterkraut bei Migräne helfen?

Bisher konnte die Wissenschaft noch nicht genau klären, wodurch Migräne genau ausgelöst wird. Aber es hat ziemlich sicher mit dem Hormon Serotonin zu tun. Eine plötzliche, starke Ausschüttung des Hormons könnte die Migräne-Attacken begünstigen. Und da kommt das Mutterkraut ins Spiel, das den Bitterstoff Parthenolid enthält. Dieser Stoff ist ein sogenanntes Sesquiterpenlacton, welches Entzündungen hemmt und den Serotoninspiegel sinken lässt.

In Studien mit verschiedenen Mutterkrautpräperaten konnte beobachtet werden, dass die Anfälle weniger wurden. Wie schon oben beschrieben, kann es nicht helfen, wenn die Migräne bereits einsetzt, sondern ist wirklich als Prophylaxe gedacht. Aber auch die Begleiterscheinungen, wie Übelkeit, werden durch das Mutterkraut vermindert. Und auch wenn es die Migräne nicht vollständig vertreibt, eine Linderung kann es allemal sein!

Bei einer Einnahme von Mutterkraut ist zu beachten, dass man es nicht länger als 6-8 Wochen einnehmen soll. Nach dieser Zeit wieder eine Pause machen, bis wieder mit einer neuen Kur begonnen wird.

Wie kann man Mutterkraut einnehmen?

Frische Blätter

Eine ganz einfache Variante ist die Blätter frisch zu essen. Bewährt haben sich hier 2 Blätter pro Tag auf ein Butterbrot. Gerade jetzt im Sommer, wo die Pflanze wächst, ist das eine tolle Möglichkeit. Außerdem haben die Blätter ein tolles Aroma und schmecken sehr gut!

Butterbrot mit Mutterkrautblätter
Butterbrot mit Mutterkrautblätter

Mutterkraut-Pulver

In den Studien wurden die besten Erfolge mit dem zerriebenen Pulver der Mutterkrautblätter erreicht. Dafür das getrocknete Mutterkraut fein pulverisieren und kurmäßig 1x am Tag einen halben TL Mutterkrautpulver mit zB einem Löffel Honig einnehmen.

Mutterkraut-Tinktur

Ein Klassiker ist natürlich die Herstellung einer Tinktur. Dafür Blätter und Blüten ca. 3/4 in ein Glas einfüllen und mit einem 40%igen Alkohol übergiessen. Danach das Glas verschließen und ca. 4 Wochen an einem warmen Ort ausziehen lassen. Anschließend die Tinktur durch ein feines Sieb abfiltern und dunkel aufbewahren. Kurmäßig 3x täglich 10 Tropfen einnehmen.

eine Tinktur aus Mutterkraut
eine Tinktur aus Mutterkraut

Meine Tinktur darf jetzt noch ziehen und bald werde ich sie abfüllen. Ich mag immer gerne schöne Etiketten und falls ihr gerne meine verwenden möchtet – habe ich sie für euch zum Download. Ihr könnt euch das Etikett für das Mutterkraut-Pulver und für die Mutterkraut-Tinktur runterladen.

Auch wenn das Mutterkraut die Migräne nicht ganz aufhalten kann, es kann sie auf jeden Fall verringern und das ist schon viel Wert. Ich wünsche euch ganz viel Gesundheit und eine wunderbare Sommerzeit! Alles Liebe,

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Studien zum Nachlesen: Efficacy of feverfew as prophylactic treatment of migraine | Randomized double-blind placebo-controlled trial of feverfew in migraine prevention